Carla und der Karneol (Leseprobe 4 von 8)
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Alle Texte unterliegen dem Copyright © 2025 Oliver Bender
Juliana und Sebastián, Peru (Teil 4 von 8) wird fortgesetzt
Sebastián blieb wie angewurzelt stehen und wusste nicht, wie ihm geschah! Als sei er innerhalb einer einzigen Sekunde in eine Fabelwelt versetzt worden, stand er mit offenem Mund und großen, erstaunten Augen da und betrachtete das Raumschiff und eine kleine Frau, die wie eine Puppe wirkte, die sich bewegen konnte. Kein Laut kam über seine Lippen und fast ungläubig schaute er auf das Raumschiff, dann auf Aeloria und zuletzt auf seine Schwester, als wolle er sichergehen, dass sie sich nicht inzwischen auch in irgendein Fabelwesen verwandelt hatte.
Juliana genoss ihren Vorsprung und schmunzelte ihren Bruder an: „Tja, Bruderherz, manchmal kann auch ich mit Sensationen aufwarten!“ Sebastián brauchte noch etwas Zeit, um sich so weit zu fangen, dass er sich überhaupt bewegte. Dann schaute er das Raumschiff an, von links nach rechts, von oben nach unten, bis sein Blick auf Aeloria haften blieb. „Und, ist die Frau etwa echt? Eben hat sie sich bewegt!“, fragte Sebastián, und seine Frage blieb nicht unbeantwortet, als Aeloria sagte: „Ich bin Aeloria, ein Mitglied des Raumfahrerteams. Es freut mich und unsere Crew, deine Bekanntschaft zu machen, Sebastián! Erhol dich vielleicht erst mal von deinem Schrecken! Wir erleben solch ein Erstaunen über unsere Größe manchmal sogar bei anderen Raumfahrenden Völkern, wenn sie uns das erste Mal erblicken.“ Sebastián konnte nur noch trocken schlucken, danach räusperte er sich und grüßte schließlich mit „Danke, es freut mich auch, euch kennenzulernen“. Schließlich taute er langsam auf und fragte: „Ja, aber wo kommt ihr denn her? Ist das wirklich ein Raumschiff? Kommt ihr von weit her, aus einer anderen Galaxis? Wieso sprichst du Spanisch? Und warum ist es so laut, habt ihr einen Verstärker?“ Dann hielt er kurz inne, aber man sah, dass sich die nächsten Fragen schon auf den Weg machen wollten. Jedoch kam Aeloria ihm zuvor: „Das sind viele Fragen, Sebastián, und ich bin mir sicher, dass du noch viele weitere hast. Das ist ausgezeichnet, ich beantworte dir gerne einige, sobald ich kann. Deiner Schwester habe ich ja bereits manches erklärt und das werdet ihr sicher untereinander austauschen. Deshalb gehe ich jetzt nur auf die Fragen ein, die noch ganz neu sind. Für die Übersetzung haben wir Geräte, die unsere Sprache live ins Spanische übersetzen und umgekehrt auch eure Aussagen in unsere Sprache. Betreffend deiner Frage zu unserer Herkunft: ja, wir kommen aus einer Galaxis, die rund 450 Lichtjahre von hier entfernt ist. Einiges zu unserer Sonne, unserem Planeten und unserer Körpergröße habe ich deiner Schwester schon mitgeteilt, bitte tauscht euer Wissen später aus.
Denn jetzt, wo auch du hier bist, möchte ich etwas Wichtiges ansprechen: Wenn deine Eltern kommen und uns hier sehen, kann das unvorhersehbare Folgen für uns haben! Auch darüber haben wir mit Juliana bereits kurz gesprochen. Solange wir hier mit einem technischen Problem festsitzen, besteht die Gefahr, dass jemand, der uns sieht, meint, er müsse die Behörden einschalten, zum Beispiel die Polizei. Das wäre für uns gar nicht gut, ja sogar lebensgefährlich. Die Menschen tendieren dazu, uns zu Laborobjekten zu degradieren, uns zu untersuchen, Experimente anzustellen und womöglich auch zu töten! Leider ist das bei der Menschheit immer noch eine große Gefahr. Und da bitten wir euch um eure Unterstützung, dass das nicht passiert!“ Inzwischen wuchs die Begeisterung von Sebastián und er verstand es sofort: „Klar“, sagte er, „das ist wie bei ‚ET‘, einem Film, in dem es auch genau um dieses Thema ging. Juliana und ich haben ihn erst vor Kurzem angeschaut! Natürlich helfen wir euch!“ „Und glaubt ihr, dass eure Eltern es auch tun?“ „Jedenfalls sind sie nicht grausam, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie euch so einer Gefahr ausliefern würden!“ meinte Sebastián überzeugt. „Was ist denn das Problem, von dem du sprichst?“ „Nun“, antwortete Aeloria, „das ist nicht leicht zu erklären, aber vereinfacht gesagt ist es so, dass der Kern unserer Energieerzeugungs-Einheit aus seiner Zentrierung, seinen Achsen verschoben wurde. Der Kern dieser Energie-Einheit muss, um einwandfrei zu funktionieren, in einem exakt ausgerichteten Feld in der Schwebe gehalten werden, aber seine Achsen sind nun nicht mehr ausgerichtet.“ „Oh“, murmelte Sebastián, der für sein Alter bereits ein gutes technisches Verständnis hatte. „Und wie ist es dazu gekommen?“ „Im Moment wird Terra, eure Welt, mit besonders häufigen und teilweise sehr hohen energetischen Ladung eurer Sonne beeinflusst.
Das hängt mit den kosmischen Kreisläufen zusammen, die ich deiner Schwester bereits angedeutet hatte. Wie gesagt, ist es so, dass es gewisse Zeiten gibt, in denen alte Systeme ausgedient haben und neue errichtet werden. So ist es aktuell bei euch, ihr tretet in eine gänzlich neue Zeit ein, in der ein sehr alter Kreislauf endet und ein neuer beginnt. Das ist der Grund, dass die Sonne zurzeit sehr viel aktiver ist. Sie schickt euch sogenannte ‚Solar-Flares‘, wie eure Wissenschaftler es nennen. Leider haben wir den letzten Solar Flare in seiner Wirkung unterschätzt und die bei uns eingefallenen Plasmastürme haben dazu geführt, dass der Kern unserer Energie-Einheit aus seinem Zentrum verschoben wurde. Wir kommen sehr selten in solche Situationen, da sich unsere Schiffe seit hunderten von Jahren bewährt haben, aber bei diesem Sondereinsatz war die Systembelastung doch zu groß - letztlich haben wir den notwendigen Abstand unterschätzt, da der erwartete X-Flare von unserem System um Größenordnungen kleiner vorherberechnet war. Ich weiß nicht, ob ich euch ein gewisses Verständnis vermitteln konnte?“ „Oh, doch“, antwortete Sebastián spontan. „Und was braucht ihr, um euere Energie-Einheit wieder in Ordnung zu bringen?“, fragte Sebastián, der stets versuchte, lösungsorientiert vorzugehen. „Das klären wir gerade ab“, meinte Aeloria, „wartet bitte kurz, unser Kommandant möchte etwas mitteilen“. „Ja, genau!“ klang es da vom Raumschiff her. Diesmal war es die Stimme eines Mannes, und kurz darauf erschien auch tatsächlich ein kleiner Mann mit aufrechtem Gang und stellte sich zu Aeloria. „Ich bin Arionis, der Kommandant dieses Schiffes“ stellte er sich vor. Natürlich habe ich das gesamte Gespräch mit euch verfolgt und bin also über alles informiert. Nun möchte ich auf eure letzte Frage eingehen, da sie für uns überlebenswichtig ist. Wir sind für eure Hilfe wirklich sehr dankbar und hoffen, dass wir hier nicht entdeckt werden. Warum, das habt ihr ja zuvor besprochen und verstanden. Deswegen bitten wir euch um strengste Geheimhaltung! Je mehr Menschen von uns erfahren, desto größer ist die Gefahr, dass einer von ihnen die Behörden informiert. Wir tun hier nichts Unrechtmäßiges und wir versichern euch, dass wir grundsätzlich hier sind, um den Wandel der Erde in die angedeutete neue Zeit zu begleiten. Es gibt Phänomene und Einwirkungen, die wir beeinflussen. Wir dämpfen schädliche Einflüsse, damit dieser Wechsel für die Menschheit möglichst einfach und reibungslos abläuft.
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