Carla und der Karneol
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Eine Geschichte beginnt - und du bist eingeladen mitzulesen
Vor einiger Zeit hatte ich angekündigt, dass ich euch Bescheid gebe, wenn mein neues (und erstes!) Buch veröffentlicht ist. Nun ist es soweit und ich freue mich, in den nächsten Posts davon zu berichten und Ausschnitte zu veröffentlichen.
Carla und der Karneol ist eine Sammlung von Kurzgeschichten.
Den ersten Teil der ersten Geschichte bekommst du hier als Leseprobe.
Abonnenten erhalten alle 8 Folgen dieser Leseprobe, die eine geschlossene Geschichte bildet, als gratis Willkommensgeschenk
Bitte hab dafür noch ein wenig Geduld, da ich es erst noch einrichten muss.
Alle Texte unterliegen dem Copyright © 2025 Oliver Bender
Juliana und Sebastián, Peru (Teil 1 v 8) wird fortgesetzt
Juliana warf ihren Schulrucksack auf den Sessel und ließ sich selbst auf die Couch fallen. Wie blöd, dass sie sich schon wieder mit ihrer besten Freundin Valentina gestritten hatte! Warum musste sie auch immer ihren Kopf durchsetzen? Grade wollte sie die Fernbedienung für den Fernseher in die Hand nehmen, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung im Garten bemerkte. Reflexartig drehte sie ihren Kopf und schaute genauer hin. Ja, tatsächlich: hinter den Hibiskus-Sträuchern mit ihren orange, weiß und rot farbigen Blüten bewegte sich eindeutig etwas! Da es sich im hinteren Teil des Gartens und nun hinter den Sträuchern befand, war die Bewegung nicht mehr so deutlich, dennoch erkannte Juliana, dass dort ein fremder, ihr nicht bekannter Gegenstand war, der sich bewegte. Wenn es ein Vogel wäre, müsste er schon enorm groß sein, und welcher große Vogel würde sich zwischen den Mauern des Grundstücks und den Hibiskus-Büschen niederlassen? Nein, das wäre schon sehr ungewöhnlich, und so etwas hatte sie nie zuvor beobachten können.
Warum sich den Kopf darüber zerbrechen?“, dachte Juliana, öffnete die Gartentüre und huschte hinaus. Sie war ein mutiges Mädchen und da ihre Neugier größer war als ihre Angst, schritt sie vorsichtig weiter. Schließlich war es ihr Zuhause, und sie war überzeugt, dass es ein Tier sein musste, das sich in ihren Garten verirrt hatte. Zur Sicherheit schnappte sie sich den Terrassen-Besen, der neben ihr stand, und murmelte: „Man kann ja nie wissen …“. Da sie ihre Sandalen an der Türe abgestellt hatte, war sie nun barfuß. Sie spürte den feuchten Boden und die Grashalme unter ihren Füßen und ging anfangs rasch, dann immer vorsichtiger auf die Hibiskus-Sträucher zu.
Im Moment konnte sie nichts Auffälliges erkennen. Selbst als sie langsam und behutsam um den Strauch herumging, war nichts zu sehen. „Nanu“, dachte sie, „wie kann das sein? Das vorher war einfach zu deutlich, ich kann mich doch nicht geirrt haben!“ Und während sie noch leicht verwirrt darüber nachdachte, glaubte sie, so etwas wie flimmernde Luft vor sich wahrzunehmen, so wie man sie gelegentlich über aufgeheizten Asphaltstraßen sieht. Kurz entschlossen nahm sie den Besen und stieß in die flimmernde Luft - oder, besser gesagt, wollte sie das, denn der Besen fand nach etwa 20 cm einen unerwarteten Widerstand! Mitten in der durchsichtigen Luft!! Juliana traute ihren Augen nicht! „Was ist denn das, bitte???“, dachte sie bei sich und wusste nicht so recht, ob sie jetzt Angst haben sollte oder nicht. Sie konnte keinen Gegenstand erkennen, der dies bewirkte, und sah auch noch immer alles, was hinter diesem unerwarteten, nicht sichtbaren Widerstand lag! Und doch, als sie es erneut probierte, stieß der Besen auf denselben Widerstand! Seltsamerweise bemerkte sie jetzt zudem, dass die Borsten des Besens nur noch teilweise sichtbar waren. Ein Stück zurück mit dem Besen: die Borsten waren wieder vollständig sichtbar - ein Stück vor, und ein Teil der Borsten wurde unsichtbar.
Juliana verstand die Welt nicht mehr! Wie konnte das möglich sein? Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken und schüttelte ihren Körper, so wie es manchmal war, wenn sie eine große Spinne in ihrem Zimmer entdeckte. Sie hatte sogar das Gefühl, als sträubten sich ihre Haare. Intuitiv machte sie einen Schritt zurück, als die Luft wieder, dieses Mal stärker, anfing zu flimmern. Den Besen hatte sie zwar noch in der Hand, aber sie getraute sich nicht länger, ihn an die flimmernde Stelle zu bewegen. Das Flimmern nahm noch weiter zu, bis Juliana schließlich etwas erkennen konnte; es sah aus wie eine silberne Fläche, aber sie verschwand genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht war. Juliana machte noch zwei Schritte zurück, war durch diese Erscheinungen aber gleichzeitig so gefesselt, dass sie nicht einfach ins Haus zurücklief. Sie wusste auch, dass sie von dort kaum, vielleicht gar nichts mehr erkannt hätte.
In diesem Moment geschah es, dass ein kreisrunder Gegenstand von knapp einem Meter Durchmesser und einer Höhe von etwas mehr als einem halben Meter sichtbar wurde. Er befand sich nun etwas unterhalb der Stelle, an der Juliana vorher mit dem Besen auf Widerstand gestoßen war, und schwebte ganz ruhig, wenige Zentimeter über dem Gras.
Juliana durchfuhr ein heftiger Schrecken, sie stieß einen kurzen, aber intensiven Schrei aus, blieb wie angewurzelt stehen und wagte kaum noch zu atmen. Was ging hier vor? Das sprengte alles, was sie kannte und wusste! „Ein Gegenstand kann sich nicht nach Belieben unsichtbar machen! Und ohne jegliche Geräusche über dem Boden schweben, als sei er schwerelos! Und warum hier, hinter den Hibiskus-Sträuchern in ihrem Garten?“ Fragen über Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, die sie nicht beantworten konnte - es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre ohnmächtig geworden. Was sollte sie jetzt tun? Sie wusste, dass sie im Moment allein zu Haus war, ihre Mutter war noch in der Bibliothek, in der sie angestellt war, ihr Vater kam heute sowieso erst am späten Abend heim und Sebastián, ihr etwas älterer Bruder, hing sicherlich gerade mit seinen Freunden ab.
Langsam senkte sich das Objekt weiter hinab, bis es ganz sanft auf der Rasenfläche aufsetzte. „Und was jetzt?“, fragte sich Juliana, „Bleibt es jetzt hier, oder wird es gleich wieder aufsteigen oder wegfliegen? War es vielleicht eine neue Art von Drohne? Aber wie sollten sich Drohnen unsichtbar machen können und lautlos schweben? Und wer hätte sie dann hierher gesteuert und warum?“ Fragen über Fragen, so viele, dass sie entschied, das weitere Geschehen einfach zu beobachten. Grade nahm sie sich vor, noch weiter zurück in Richtung Haus zu gehen - es erschien ihr einfach sicherer. Ja, genau, sie würde hineingehen und versuchen, es mit dem Feldstecher von ihrem Vater weiterzuverfolgen.
Aber kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst, öffnete sich eine kleine silbrige Fläche, vielleicht 20 cm breit und 25 cm hoch! Dass hier alles lautlos vor sich ging, überraschte Juliana bereits nicht mehr. Aber es wurde ihr klar, dass sie dies, auch mit dem Feldstecher, niemals vom Wohnzimmerfenster aus hätte sehen können, da die Hibiskus-Sträucher die Sicht verdeckt hätten.
Voller Neugier blickte sie auf die entstandene Öffnung und nun erkannte sie, dass sich zugleich eine Bodenplatte von der Öffnung bis auf den Rasen erstreckte. Sie musste ebenfalls ausgefahren sein, ohne dass Juliana es bemerkt hatte. Und nun, das hätte sie in ihren kühnsten Vorstellungen nicht erwartet, erschien ein kleines Wesen in der Öffnung! „Heee??? Was ist …“, durchfuhr es Juliana, aber äußerlich war sie ganz still geblieben. Das würde ihr niemals irgendjemand glauben - sie glaubte es sich ja selbst nicht mal, was sie hier mit eigenen Augen sah! Außer … sie würde träumen! Ja, wahrscheinlich träumte sie gerade, aber anderseits fühlte sich alles vollkommen echt an. Juliana kniff sich kurz in ihren eigenen Arm und fühlte sofort den leichten Schmerz - dann träumte sie also nicht!?
Das Wesen war etwa 18 cm groß, hatte blonde Haare, Arme und Beine wie ein Mensch und sah überhaupt fast genauso aus wie ein Mensch, eine junge Frau! Sie trug eine blaue Kombination mit goldenen Verzierungen und bewegte sich vollkommen natürlich. Nun schaute die Frau zu Juliana hoch, als ob sie genau wisse, dass sie hier stünde und sie beobachtete.
Juliana kam aus dem Staunen nicht mehr heraus! Fasziniert betrachtete sie das kleine Wesen und kam sich vor, als würde sie gerade einen dieser Science-Fiction-Filme mit geschrumpften Wesen betrachten. Aber alles war hier, in ihrem eigenen Garten - unfassbar! Gespannt wartete sie auf das, was sie noch alles beobachten und erleben würde. Und sie musste nicht lange warten, denn plötzlich schien die Frau ihr etwas zurufen zu wollen und Juliana erschrak ein weiteres Mal, als die Worte der Frau in bestem Spanisch bei ihr eintrafen: „Hab keine Angst, wir sind vollkommen friedliche Wesen und entschuldigen uns für unser Eindringen in euren Lebensraum!“, dann machte sie eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr: „Kannst du mich gut verstehen?“ Juliana war völlig verdattert, antwortete dann jedoch etwas zögernd: „Ja, das kann ich. Aber ich verstehe nicht, was das alles bedeutet, wieso kann ich dich denn so laut hören, obwohl du so klein bist? Und wo kommst du her?“ „Wahrscheinlich hast du dir schon gewisse Gedanken über uns gemacht, erschrick bitte dennoch nicht zu sehr, wenn ich dir jetzt antworte, dass dies hier“ und damit zeigte die kleine Frau auf den runden Gegenstand, aus dem sie eben herausgetreten war „unser Raumschiff ist. Wir kommen nicht von der Erde, aber ich versichere dir, dass wir keine Gefahr darstellen. Daher sind wir dir sehr dankbar, dass du den Mut hast, uns zunächst einmal anzuhören! Dadurch können wir uns etwas kennenlernen. Wir sind in eine schwierige Situation geraten und mussten mit unserem Raumschiff notlanden. Sorry, wir bedauern wirklich sehr, dass wir das hier in eurem Garten tun mussten!“
Juliana nahm einen tiefen Atemzug. In den letzten Minuten hatten sich etliche Sicherheiten über ihr Leben und über das, was möglich und was nicht möglich erschien, in unfassbare Überraschungen verwandelt. Schließlich antwortete sie „Ok, ich verstehe“, obwohl es sich anfühlte, als verstünde sie gar nichts. Dann fuhr die kleine Frau fort: „Mein Name ist Aeloria. An Bord ist eine weitere Frau und zwei Männer. Wie du siehst, sind wir sehr ähnlich wie ihr Menschen, nur viel kleiner. Neben uns Humanoiden haben wir ein weiteres Wesen an Bord, das sich ‚Biki‘ nennt. Es ist ein harmloses und liebevolles Wesen, somit besteht also keinerlei Gefahr! Ich versichere dir nochmals, dass wir nur hier sind, weil wir notlanden mussten. Leider sind wichtige technische Systeme ausgefallen und wir brauchen etwas Zeit, sie wieder in Ordnung zu bringen. Zuletzt mussten wir uns sehr rasch entscheiden und sind dann hier gelandet.“
Juliana gelang es, trotz der extrem ungewöhnlichen Situation, wieder etwas ihrer Selbstsicherheit zurückzugewinnen und antwortete: „Mein Name ist Juliana. Kann ich irgendwie helfen? Ich könnte auch andere Menschen holen, die vielleicht besser wissen, was zu tun ist, oder die Polizei anrufen.“
„Wir bitten dich, das nicht zu tun, Juliana! Bitte lass uns eine Zeit lang miteinander sprechen, damit wir uns etwas besser kennenlernen. Wenn du die Polizei oder andere Erwachsene holst, dann kann es für uns äußerst schwierig und lebensgefährlich werden. Wir sind sehr froh und dankbar, dass genau du uns gefunden hast! Wenn du die Polizei anrufen würdest, würden sie kommen und sofort Spezialeinheiten des Militärs rufen, weil das bei ihnen so Vorschrift ist. Man würde versuchen, uns einzusperren, voneinander zu isolieren, vielleicht sogar schlimme Laboruntersuchungen und Experimente mit uns durchführen! Du verstehst sicher, dass wir das nicht wollen. Und wir glauben, dass du das auch nicht willst. Viele Menschen sind voller Angst und glauben als Erstes, dass wir eine Gefahr für sie sein könnten. Andere haben die Absicht, uns zu erpressen, damit wir ihnen technologische Vorteile ermöglichen. Das sind schwierige Themen, aber wenn du schon mal Filme über Außerirdische gesehen hast, dann weißt du vielleicht, was ich meine.“ Juliana dachte an den Film „ET“, den sie vor wenigen Wochen mit Sebastián im Fernseher angeschaut hatte, und verstand daher genau, wovon die kleine Frau sprach.
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