Carla und der Karneol (Leseprobe 5 von 8)
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Alle Texte unterliegen dem Copyright © 2025 Oliver Bender
Juliana und Sebastián, Peru (Teil 5 von 8) wird fortgesetzt
Die Frage war, was wir bräuchten, um unsere Energie-Einheit wieder in Ordnung zu bringen. Es geht um ein Lasersystem, aus eurer Wahrnehmung ein Mini-Lasersystem, um die drei Haupt-Achsen unseres Energiekerns wieder exakt auszurichten. Normalerweise haben wir für solche Fälle entsprechende Möglichkeiten an Bord, aber leider sind auch die eigentlich autarken Geräte, die also sonst unabhängig von externen Stromquellen funktionieren, durch die hohe Energiedichte der Plasmastürme beeinträchtigt worden. Das alles sind also Folgen des überstarken X-Flares. Jetzt komme ich zu meiner Frage, ob ihr bereit wäret, uns bei der Besorgung dieses Lasersystems zu helfen.“
Eine Zeit lang blieb es ruhig, doch dann antwortete Sebastián: „Natürlich helfen wir gern! Aber wie sollten wir zu solchen Lasergeräten kommen?“ „Eine wichtige Frage“, antwortete der Kommandant. „Einerseits ist es einfacher, andererseits auch gefährlicher als ihr denkt“. Aufgrund der geringen Größe unserer Einrichtungen kann ein Miniatur-Lasersystem vollkommen ausreichen. Es gibt solche Laser-Systeme bei euch in verschiedener Art: als Laserpointer, in Kassen-Systemen euerer Geschäfte, die die Waren auf dem Laufband einscannen, in Mini-CD-Playern usw. Dennoch gibt es ein weiteres Problem.“ „Und was ist das für ein Problem?“, fragte diesmal Juliana. „Es reicht vermutlich nicht aus, dass ihr uns einfach ein paar Laserpointer oder CD-Player beschafft. Wir müssen in der Lage sein, den Laserstrahl in seiner Polarisation zu beeinflussen, die Polarisationsebene des Laserstrahls anpassen können. Daher sollten zwei Mitglieder unseres Teams bei der Beschaffung anwesend sein, da sie die notwendigen Kenntnisse mitbringen und entscheiden können, welche Geräte geeignet sind.“ Dann sahen die Kinder, wie der Kommandant etwas in ein kleines Gerät sprach, worauf nach kurzer Zeit zwei weitere kleine Wesen die Plattform betraten, die auf dem Rasen auflag.
„Dies sind ‚Veraya‘, die zweite Kommandantin und technische Wissenschaftlerin und ‚Kaelen‘, unser technischer Offizier. Sie wissen, welche technischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Geräte zu finden, die sich für uns eignen.“ Dabei hatte der Kommandant nacheinander auf die dunkelhaarige Veraya und den kahlköpfigen Kaelen gezeigt. Beide trugen blaue Schiffskombinationen mit goldenen Emblemen, ähnlich denen von Aeloria. Sebastián vermutete, dass es zugleich futuristische Raumanzüge sein könnten, bei denen nur noch ein Helm oder ein entsprechender Kopfschutz fehlten. Jedenfalls wirkte ihre Kleidung wunderschön, aber vielleicht ein wenig zu auffällig für ein Geheim-Unternehmen. Doch gerade fuhr der Kommandant fort: „Macht euch keine Sorgen! Natürlich besteht bei diesem Einsatz eine gewisse Gefahr! Aber meine Crew-Mitglieder haben sehr viel Erfahrung bei verschiedensten Außen-Einsätzen.
Wann sollte dieser Einsatz denn durchgeführt werden?“, fragte Juliana, worauf der Kommandant antwortete: „So bald wie möglich, offen gesagt: am besten sofort! Jede Minute, die wir hier, sichtbar auf eurem Planeten verbringen, erhöht die Gefahr der Entdeckung! Und das bedeutet für uns konkrete Lebensgefahr! Wir sind euch überaus dankbar für euere Bereitwilligkeit, uns zu helfen!“
Sebastián und Juliana schauten sich an. Beide wussten sofort, dass sie die Astronauten nicht im Stich lassen würden. Der Film ‚ET‘, den sie gesehen hatten, hatte eindrücklich gezeigt, was sonst geschehen könnte und das wollten sie auf keinen Fall zulassen!
Ihre Mutter war noch nicht Zuhause und ihr Vater würde ohnehin erst später kommen. Sollten sie sofort aufbrechen? Aber so ganz, ohne ihre Eltern zu informieren? Das fühlte sich nicht gut an, merkten die Kinder. „Ich schreib Mamá eine SMS, dass wir noch zum Einkaufszentrum fahren“, entschied Juliana. Da dieses Einkaufszentrum nicht allzu weit von ihrem Haus entfernt lag, hielten sich die Kinder des Öfteren dort auf, was die Eltern normalerweise auch erlaubten. „Wir könnten ganz normal mit unseren Fahrrädern dorthin fahren, dann tun wir nichts Verbotenes. Und unsere Freunde vom Raumschiff nehmen wir einfach mit. Könnte das gehen?“ Der Kommandant hatte sich inzwischen entfernt, wahrscheinlich war er mit Vorbereitungen beschäftigt. Aber Aeloria, Veraya und Kaelen standen noch auf der winzigen Plattform. „Also“, sprach Sebastián zu ihnen, „wir könnten mit dem Fahrrad zum Einkaufszentrum. Es ist für uns nicht ungewöhnlich, dass wir uns dort aufhalten, zumal Juliana unsere Mutter per SMS informiert. Dann könnten wir euch zu den Geschäften führen, die solche Geräte mit Laser verkaufen. Wäre das für euch ok?“ „Das klingt nach einem guten Plan“, äußerte sich jetzt Kaelen, aber ihr müsst selbst einschätzen, was für euch möglich ist. Wir möchten euch keinesfalls in Schwierigkeiten bringen. Andererseits sind wir euch wirklich sehr dankbar für jede rasche Hilfe, da unsere Situation mehr als heikel ist.“ „Von uns aus können wir gleich losfahren, ich schreibe nur noch rasch die SMS …“ Anschließend fragte Juliana, wie die beiden, Veraya und Kaelen, denn den Weg zurücklegen würden, ob sie wirklich einfach mitfahren würden. Dazu meinte Kaelen: „Also ganz ehrlich erscheint es mir am besten, wenn wir einfach in euren Taschen mitfahren können. Aber wir sollten das Vorgehen im Geschäft besprechen: Sebastián, du scheinst gutes technisches Verständnis zu haben. Daher schlage ich vor, dass du dem Verkaufspersonal sagst, dass du dich für portable CD-Player interessierst, und ob es dir ein paar zeigen könnte. Wenn du einige Geräte zur Auswahl hast, schaust du und deine Schwester eines davon besonders interessiert an und lenkst damit den Verkäufer ab. Wir nutzen die Zeit, um die Geräte, die ihr schon angesehen habt und an die Seite gelegt wurden, zu überprüfen. Leider geht das nicht immer, ohne die Geräte zu beschädigen, was heißt, dass wir diese defekten Geräte kaufen.“
Eine kleine Pause entstand, die den Kindern helfen sollte, das gehörte zu verarbeiten. Dann fuhr Kaelen fort: „Wir prüfen so lange, bis wir hoffentlich ein für uns geeignetes Gerät finden, von dem wir dann drei Stück plus ein ‚Reservegerät’ kaufen. Für den Fall, dass eines der Geräte bei unserem späteren Umbau Schaden erleidet. Dafür brauchen wir ausreichend Geld!“ „Darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, das können wir regeln“ ergänzte der Kommandant, der eben wieder hinzugetreten war. „Möglicherweise wird alles ganz anders verlaufen, als ihr es jetzt besprochen habt, vielleicht wird zum Beispiel keine Auswahl an Geräten neben dir liegen. Das kann man bei solchen Einsätzen nie so genau wissen - dann müsstet ihr improvisieren!“ Und speziell zu Sebastián und Juliana gewandt fuhr er fort: Habt Vertrauen zu Veraya und Kaelen, sie sind sehr erfahren! Und bitte haltet euch an ihre Aufforderungen! Wir sind euch sehr dankbar für euer Unterstützung! Seid ihr bereit?“ Sebastián antwortete: „Ja, sind wir, ich leere nur noch meinen Schulrucksack, in dem wir dann die gekauften Geräte versorgen können.“ „Schön, wie ihr mitdenkt“, lobte Kommandant Arionis mit einem freundlichen Lächeln.
„Wie sorglos er scheint“, dachte Juliana, „solch ein Einsatz ist doch sicher nicht ungefährlich, wenn seine Mini-Leute sich in eine Menschenmenge voller Riesen begeben …“ Sebastián hatte sich bereits auf den Weg gemacht, als Juliana bemerkte, dass ein weiteres Crew-Mitglied des Raumschiffes aufgetaucht war, den der Kommandanten ihr als ‚Zephion’ vorstellte. Zephion hatte blonde, halblange Haare und trug dieselbe blaue Borduniform wie die anderen Raumfahrer. Er hatte eine Art Behälter mitgebracht, der gerade aufgeklappt wurde und offensichtlich Platz für Arionis und Kaelen bot. Ihre Vermutung wurde bestätigt, als sich die beiden tatsächlich in den Behälter begaben. Danach fuhr eine automatische Schließvorrichtung, wie eine Schiebetür, zu und verschloss den Behälter. „Könntest auch du eine Tasche oder einen Rucksack mitnehmen, und die Transportkabine darin versorgen?“, bat Kommandant Arionis, was Juliana bestätigte. Sie entschied sich, dafür ebenfalls ihren Schul-Rucksack zu verwenden. Bestimmt war er beim Radfahren ein besserer Ort, als eine einfache Tasche. Sofort machte sie sich ebenfalls auf den Weg ins Haus, nahm die sperrigen und schweren Schulbücher aus ihrem Rucksack, und kehrte in den Garten zurück. Dort hob sie die Transportkabine und wunderte sich, sie erschien ihr erstaunlich leicht. Sehr achtsam schob sie sie in ihren Rucksack, verschloss ihn und setzte ihn auf. Auch jetzt bemerkte sie, wie leicht er sich anfühlte, trotz der Transportbox mit den beiden Mini-Menschen.
Zuletzt schaute sie nochmals zu Aeloria und dem Kommandanten, erwiderte ihr freundliches Nicken und folgte Sebastián, der schon fast bei der Gartentüre angekommen war. Sie brauchten sich nicht groß vorbereiten, denn ihre Fahrräder standen direkt neben der Eingangstüre.
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